Auch Menschen, die zu Hause kein warmes Wasser haben, nehmen das Angebot wahr.
Das Jubiläum haben die Ehrenamtlichen am 5. Dezember gemeinsam mit Ehemaligen, Caritas-Mitarbeiterinnen und Gästen gefeiert. Ursel Heyduk, die das Angebot seitens des Caritasverbands begleitet, erinnerte an den Anfang: 1997 hörte die damalige Vorsitzende der Caritas-Konferenzen Elisabeth Böhler, dass die Wannenbäder geschlossen werden sollten. Um dies zu verhindern, setzte sie sich dafür ein, das Angebot als Caritas zu übernehmen und ehrenamtlich weiterzuführen. "Das war mutig, und es begeisterte - sonst wären wir heute nicht hier", so Ursel Heyduk.
Pro Schicht sind zwei Ehrenamtliche im Einsatz. Sie öffnen die Bäder, sorgen für einen geordneten Ablauf, geben Duschgel, Shampoo, Rasierer und Handtücher aus, reinigen zwischen den Gästen die Bäder, bieten Kaffee und Kekse an und halten ein Schwätzchen mit den Badegästen. "Wenn man auf die Menschen zugeht, erzählen sie sehr gerne", ist die Erfahrung von der Ehrenamtlichen Daniela Kessler. Pro Nachmittag kommen zwischen 8 und 15 Badegäste. Jeder bekommt 30 Minuten Badezeit, fünf Wannen stehen insgesamt zur Verfügung.
Der Ehrenamtliche Reinhold Loos war von Anfang an dabei. Es sei eine abwechslungsreiche und erfüllende Tätigkeit, erzählt er. "Die Menschen sind freundlich, höflich und dankbar." Seine Kollegin Waltraud Helm, die seit 2013 mitarbeitet, berichtet: "Durch die Arbeit habe ich eine andere Einstellung zu Menschen bekommen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen." Und alle sind sich einig: "Wir sind eine ganz tolle Gruppe!"
Fünf Ehrenamtliche wurden von den Vorsitzenden der Caritas-Konferenzen, Eleonore Köble und Johanna Willmann, für ihr langjähriges Engagement geehrt: Eva-Maria Pinkernell, Rosa Konzelmann (am Tag der Feier erkrankt) und Reinhold Loos gehören seit 20 Jahren zum Team, Renate Gruber und Gisela Marent seit zehn Jahren.
Uwe Kaliske, Leiter des Fachbereichs Sport und Freizeit bei der Stadt Mannheim, dankte der Gruppe für ihr Engagement: "Was Sie zwei Mal die Woche leisten, ist nicht in Worte zu fassen." Auf die von den Ehrenamtlichen geäußerte Sorge um die Wannen bei einer Sanierung des Herschelbads erwiderte er: "Ich kann Ihnen versichern, dass das Wannenbad nicht vergessen wird, was immer aus dem Herschelbad wird."
Caritas-Vorstandsvorsitzende Regina Hertlein schloss sich dem Dank an und sagte, wenn sie Caritas-Kollegen aus anderen Städten von der Wannenbad-Gruppe erzähle, ernte sie immer verwunderte Blicke: "Das ist was Besonderes, das gibt es sonst nirgends."
Weitere Verstärkung für den Dienst ist willkommen. Wer mithelfen möchte, kann sich an Ursel Heyduk wenden, Telefon (0621) 1 26 02 31 oder E-Mail ursel.heyduk@caritas-mannheim.de.