Kunstwerke in unseren Räumen
Rosenraum im Hospiz St. Vincent
Der Glaskünstler Yvelle Gabriel hat den Rosenraum im Hospiz auf dem Waldhof mit Hilfe der Glaskunst zu einem spirituellen Ort der Stille und zwischenmenschlichen Begegnung gemacht.
Basis hierfür war, den Ruheraum konzeptionell mit halbtransparenten, farbenfrohen Glasmalereien wahlweise offen wie auch geschlossen mit Glasschiebetüren zu gestalten. Heraus bildete sich eine fließende Bewegung innerhalb von fünf großen Glastüren, sinnbildlich der Weg und Strom des Lebens.
Im inneren Mittelfenster befindet sich die Rose als zentrales Symbol der ewigen Verwandlung. Rosenblüten, die stets nach dem Tod im Zimmer aller Verstorbenen im Hospiz verteilt werden, strömen symbolisch von beiden Seiten in die Rose hinein und wieder hinaus. Es ist sinnbildlich ein "Hineingeborenwerden" - und wieder "Hinaufgeborenwerden". Links symbolisch die Geborgenheit, rechts die Strömung in das Sterben hinein - in zwei Spiralen kraftvoll nach oben. Die Spirale ist das tragende künstlerische Symbol des Künstlers in vielen seiner Werke.
So entstanden ausdrucksvolle Elemente und Symbole in behutsamer Verteilung auf fünf große Fenster zur Dachterrasse des Hospizes, die alle farblich miteinander in warmer Harmonie verbunden sind. Als Symbol für eine würdevolle Herberge unserer Gesellschaft, das Hospiz in seiner Funktion als strömend behutsamer Übergang vom Leben zum Tod, als Tor zur Auferstehung - endlos in einer ewig fließenden Form der Schöpfung und des Lebens.
Mit Hilfe der neuartigen und innovativen Floatglasmalerei wurden die einzelnen Konturen- und Farbmalereien in mehreren Schichten sowie unter großer Hitze mehrfach in Spezialöfen in das Glas leuchtend eingebrannt und miteinander verschmolzen.
Besonderer Raum im Hospiz St. Vincent Süd
Pallia, der Mantel - er schützt, wärmt und umhüllt. Dieser Gedanke stand Pate für den "Besonderen Raum", eine Rauminstallation im Hospiz St. Vincent Süd in Ilvesheim von Nikolaus Koliusis.
Die Zeit ist gefaltet. Vielleicht wie ein Mantel. Oder so wie die blaue und zugleich durchschaubare Folie zwischen den beiden Glasscheiben, die frei im Raum zu schweben scheinen. Das Blau ist die Ferne. Das Blau verbindet den Tag mit der Nacht. Das Blau beschützt den Betrachter, der sich im Zentrum des Raumes und zugleich in der Reflexion wiederfindet. Das Licht hat die Möglichkeit, die vier fragilen Gebilde nicht nur anzuleuchten, sondern sie zu hinterleuchten, zu durchleuchten.
Vier Bilder an vier Wänden, die sich, je nach Tageszeit und Jahreszeit, ganz unterschiedlich zeigen. Miteinander umkreisen sie den Raum, der allen Hospizgästen und Besuchern eine Einladung ist, sich Zeit zu nehmen, um dann zu einer gewissen blauen Ruhe zu kommen - wenn Licht da ist. Auch der kornfarbene Bezug der Sessel und Stühle mit den weichen Lehnen trägt dazu bei, dass aus dem Alltäglichen das Besondere wird.
Im Gang davor hängen drei Bilder, die den "Besonderen Raum" ankündigen. Sie machen das Engagement der Menschen dort auf besondere Art sichtbar: Mitarbeitende, Ehrenamtliche und Förderer haben ihre Gedanken zur Hospizarbeit aufgeschrieben. Aus den Briefen, den Handschriften wurde in ihrer Überlagerung Malerei.
Auf dem ersten Bild geht es um die Würde des Menschen - darauf sind viele Worte lesbar. Auf dem zweiten Bild ist nur noch wenig entzifferbar, auf dem dritten sind keine Worte mehr zu erkennen. Die "verdichteten Texte" sind in einem Büchlein im "Besonderen Raum" nachzulesen.
Gedenkwand im Hospiz St. Vincent
Die Malerin und Poetin Gudrun Schön-Stoll hat für die Gedenkwand des Hospizes St. Vincent in Mannheim-Waldhof das Kunstwerk "Der Weg" geschaffen: Aus einer weißen Fläche entspringt eine zartgliedrige, ebenfalls weiße Figur, die zu einem weit in der Ferne liegenden Punkt zu blicken scheint.
Die Figur ist ganz bei sich, fast schon in einer Zwischenwelt weilend, und wird nur zaghaft durch ein weißes Laken bedeckt. Die Notwendigkeit des Äußerlichen ist aufgehoben. Und doch findet sich alles im Weiß, als Summe aller Farben des Lichts, als Sinnbild des Glaubens, des Guten, des Anfangs und der Unschuld.
Leicht lehnt sich die Figur an eine Fläche, auf der ein Weg zu sehen ist. Die Fläche aus Eisen, eine Metapher für den Lebensweg, lag über einen langen Zeitraum im Freien. Der Weg wurde von der Natur geschaffen, vom Leben. Wenn ein Gast im Hospiz gestorben ist, wird durch die Beleuchtung der aus der weißen Fläche entspringenden Figur ihr Schatten mit Blickrichtung auf den Weg sichtbar. Es ist sinnbildlich der Weg, den dieser Mensch gegangen ist, und gleichzeitig der Weg, den er nun gehen wird.
Poesie zum Bild:
Wir gehen alle einen Weg
er ändert lediglich seine Richtung
ab und an
Gegenüber hängt das Bild "Reise zu zweit". Dabei war der auslösende Gedanke zu erfassen und zu visualisieren, wie es sich wohl anfühlen mag, zu wissen, dass man in absehbarer Zeit diese Erde verlassen wird. Ein tiefer Wunsch und Glaube der Künstlerin ist, dass allen Lebewesen im Moment des Überganges eine Kraft zur Seite steht, welche alle Angst vor der Reise in das unbekannte Land zu nehmen vermag.
"Reise zu zweit" zeigt eine dunkelrote Fläche, die für das Leben steht. In das Zentrum ist eine Lichtfläche als Symbol für das Jenseits eingearbeitet. Die Farbe Rot erhöht unseren Energiepegel und unsere seelische Kraft. Beides wird an diesem besonderen Ort, dieser Herberge, gebraucht.
Die zum Werk gehörende Poesie ist eingearbeitet und lautet:
Komm mit mir, reise mit mir, zum Licht.
Hab keine Angst, lass alles steh'n, komm!
Du brauchst nur mich und ich dich!
Gedenkwand im Hospiz St. Vincent Süd
Für die Gedenkwand im Ilvesheimer Hospiz schuf die Künstlerin Svenja Doyen das Tryptichon Glaube - Liebe - Hoffnung. Es besteht aus drei doppelwandigen Kästen aus massiver Eiche, die als einheimischer Baum zum einen für Verbundenheit und Stärke steht und auch die eichefurnierten Wände der Architektur aufnimmt. Hinter entspiegeltem Glas befinden sich die schwebend wirkenden Kunstwerke aus Nylonschnüren und Glasperlen.
Glaube
Der linke Kasten symbolisiert den Glauben. Der Glaube trägt. Manchmal ist er groß, phasenweise klein oder gar verschwunden. Doch Gottes Glaube an uns ist immer da, er hält seine schützende Hand unter uns und fängt uns auf, nach dem schönen Zitat: "Wir können nicht tiefer fallen als in Gottes liebende Hand." Dieser Kasten stellt unsere sich durchs Leben schlängelnde Lebenslinie dar.
Hoffnung
Der rechte Kasten symbolisiert die Hoffnung. Die Hoffnung zieht. Sie gibt uns Richtung und Perspektive. Auch wenn unsere Lebenswege manchmal wirr scheinen, wenn die Hoffnung sich über weite Strecken verabschiedet oder gering ist, Gott zieht uns zu sich und gibt uns wieder Hoffnung. Dies wird durch die verwobenen und unregelmäßigen Schnüre in dem Kasten dargestellt, auf denen die Perlen für die Hoffnung mal mehr, mal weniger ausgeprägt sind.
Liebe
In der Mitte steht das Kernstück der Installation - die Liebe. Sie verändert alles. Dieser Kasten stellt den Ort "Hospiz" dar und ist ständig in Veränderung. Eine aus Perlen gebildete dreidimensionale Schale steht im Mittelpunkt. Sie steht für das Hospiz, für die Angehörigen und Freunde, die hier in den letzten Lebenstagen Schale und somit Schutz für die Sterbenden waren. Aus der Schale sind mehrere Fäden in Richtung "Himmel" gespannt. Für jeden Verstorbenen wird auf einen dieser Fäden eine farbige Perlen gefädelt, die über der Schale schwebt. Diese Perlen symbolisieren den Weg aus dieser Welt, hinauf in eine andere, uns unbekannte. Mit jedem Verstorbenen wird das Kunstwerk sich verändern. Der Leere des Abschieds steht die Fülle der Liebe entgegen.