Im Roman-Nitsch-Haus, benannt nach dem kürzlich in den Ruhestand verabschiedeten Caritas-Vorstand, entstehen 40 Appartements für psychisch erkrankte Menschen. Der Neubau wird die Wohnheime Elisabeth-Lutz-Haus und Käthe-Luther-Heim ersetzen, die der Caritasverband Mannheim 2018 von der evangelischen Kirche übernommen hatte. "Die Gebäude entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen, so dass sie nicht dauerhaft genutzt werden können", erläuterte Vorstand Volker Hemmerich beim Spatenstich, welcher in eine von Pfarrer Theo Hipp gestaltete Segensfeier eingebettet war.
Der Caritasverband Mannheim investiert 7,5 Millionen Euro. "Nicht wenige haben uns von dieser Investition abgeraten", so Volker Hemmerich. Denn durch das Bundesteilhabegesetz befinde sich der Bereich der Hilfen für psychisch kranke Menschen in einem großen Umbruch. "Wir gehen das Risiko gerne ein, weil wir den Menschen im Elisabeth-Lutz-Haus und Käthe-Luther-Heim eine langfristige Perspektive geben müssen und auch möchten. Ihnen eine gute Betreuung zu sichern, steht für uns an erster Stelle."
Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht dankte dem Caritasverband "für diese mutige Entscheidung, hier zu investieren." Er sei sehr froh über die soziale Nutzung der Fläche. "Ich bin sicher, es ist eine große Bereicherung für den Stadtteil." Darüber hinaus kündigte er an, dass im November das Geld für die Gestaltung des gegenüberliegenden Taunusplatzes freigegeben würde, außerdem sei der Betrag dafür auf 3,5 Millionen Euro aufgestockt worden.
Das Roman-Nitsch-Haus wird aus 3 Gebäudeteilen bestehen: einem Block zum Speckweg hin mit 25 Wohnungen, einem Zwischenbau mit 5 Wohnungen und einem Gemeinschaftsraum sowie einem hinteren Block mit 10 Wohnungen. In der Mitte entsteht ein Innengarten. Die Ein- bis Zweizimmerwohnungen mit einer Größe zwischen 19 und 58 Quadratmetern sind barrierefrei, 3 davon sind behindertengerecht und können mit einem Rollstuhl genutzt werden.
Ein zentrales Foyer wird neue Zugänge zu den Veranstaltungsräumen im angrenzenden Franziskushaus bieten, das der Caritasverband der Gemeinde St. Franziskus abgekauft hat. Diese Räume sollen für gemeinsame Mahlzeiten und Beschäftigungsangebote genutzt werden. Auch eine Tiefgarage ist geplant.
Für die Bewohnerinnen und Bewohner wird rund um die Uhr eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter der Caritas als Ansprechperson im Haus sein. Sie erhalten sozialpädagogische Betreuung und hauswirtschaftliche Hilfe. Wer möchte, kann ein Mittagessen aus dem gegenüberliegenden Inklusionsrestaurant Landolin bekommen. Das Landolin und der nahe gelegene Inklusionsbetrieb Fairkauf bieten auch Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten für psychisch erkrankte Menschen.