Die 60-jährige Mannheimerin hat schon drei Familien begleitet und wird jetzt die vierte Patenschaft übernehmen. Zuerst hat sie eine alleinerziehende Mutter unterstützt, dann Eltern mit einem Baby und zuletzt eine Familie mit zwei Kindern. Die Patenschaften sind auf ein Jahr befristet. "Ich gehe einmal die Woche in die Familie, um die Eltern zu entlasten - am besten geht das, indem ich mit den Kindern rausgehe, zum Beispiel auf den Spielplatz", erzählt Andrea. Die Eltern nutzen die Zeit für Arztbesuche, Haushaltsarbeit oder zum Einkaufen.
Das Projekt richtet sich an Eltern, die kein soziales und familiäres Netzwerk zur Unterstützung in der Umgebung haben. Wie wichtig das ist, weiß die ehrenamtliche Familienpatin aus eigener Erfahrung: "Ich habe selbst zwei Söhne großgezogen und hatte immer Unterstützung von meinem Mann und der Oma." Jetzt ist sie im Ruhestand und schenkt anderen etwas von ihrer Zeit.
"Wenn man Kinder mag, ist das ein tolles Ehrenamt. Viele haben Sorge, dass es eine zu hohe Verpflichtung ist - aber das empfinde ich nicht so. Ich kann die Termine mit den Familien flexibel gestalten", sagt die Gartenstädterin. Obwohl sie die Kinder nur zwei bis drei Stunden pro Woche betreut, hat sie es geschafft, zu allen eine Bindung aufzubauen.
Die Patinnen werden vom Caritasverband geschult und von zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen begleitet, mit denen sie Fragen und Schwierigkeiten klären und besprechen können. Auch das erste Kennenlerntreffen mit den Familien findet zusammen mit einer Caritas-Mitarbeiterin statt. Ein inhaltlicher Austausch mit anderen Familienpatinnen ist in regelmäßigen Reflexionstreffen möglich.
Weitere Familienpatinnen werden gesucht. Ansprechpartnerinnen sind Nicola Sautter und Barbara Seiler von der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Caritas, Telefon 0621 1 25 06-0 und E-Mail familienpaten@caritas-mannheim.de.