Ausstellungsmotiv: eine Mitarbeiterin des Fairkauf Marie Préaud
Eine Verkäuferin posiert mit roter Jacke und Tasche vor einer blauen Tür. Ein Werkstattmitarbeiter lehnt in Anzug und Krawatte am Container. Die Sozialarbeiterin in goldener Jacke steht im grünen Treppenhaus. So hat die Fotografin Marie Préaud die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritas-Inklusionsbetriebs Fairkauf in Szene gesetzt: an ihrem Arbeitsplatz, in Kleidung und mit Accessoires aus dem Secondhand-Kaufhaus.
Mit ihrer Kamera hat Marie Préaud Menschen in den Fokus gerückt, die Behinderungen haben, aus der Langzeitarbeitslosigkeit kommen und mit ihren Herausforderungen und Fähigkeiten sonst oft unsichtbar bleiben. Deshalb hat sie ihrer Ausstellung, die am 28. November im Fairkauf eröffnet wurde, den Titel "un_seen" gegeben. Rund 50 Gäste kamen zu der Vernissage, darunter Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht und Bürgermeister Thorsten Riehle.
"Manchmal muss das Unsichtbare nicht unsichtbar bleiben - das hast du mit deinen wunderbaren Bildern so eindrucksvoll bewiesen", sagte Fairkauf-Geschäftsführerin Stefanie Paul in ihrer Begrüßung. "Danke für dein Engagement und dass du in unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das siehst, was sich nicht alle Menschen zu sehen bemühen: das Wesentliche. Das Besondere."
Besucherinnen der Vernissage betrachten die Fotos der Hände.
Neben Bildern, auf denen die individuelle Person im Vordergrund steht, sind Nahaufnahmen der Hände entstanden. Diese sind ein Markenzeichen der französischen Fotografin, die Hände mit Offenheit, Verständigung und Schaffenskraft verbindet. "Insbesondere die Handinnenflächen symbolisieren für mich die unantastbaren Eigenschaften, ohne dass damit eine Wertung, eine Ethnie oder eine Religion verbunden ist", so Marie Préaud. Im Fairkauf habe sie eine positive Energie der Solidarität gespürt, für die sie dankbar sei.
Marie Préaud hat Fotografie in Paris und New York studiert. Bekannt wurde sie für ihre einfühlsamen Porträts, insbesondere von Kindern. Sie ist Preisträgerin mehrerer renommierter Foto-Awards und hat zehn Bücher veröffentlicht. Sie hat u.a. mit dem aus Mannheim stammenden, international bekannten Fotografen Horst Hamann zusammengearbeitet, mit dem sie auch verheiratet ist. Er war bei der Ausstellungseröffnung ebenfalls zugegen.
Fairkauf-Geschäftsführerin Stefanie Paul (v.l.), Oberbürgermeister Christian Specht, Fotografin Marie Préaud und ihr Ehemann Horst Hamann
Die Fairkauf Mannheim gGmbH ist ein Tochterunternehmen des Caritasverbands Mannheim. Der Inklusionsbetrieb bietet rund 50 Menschen eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt. In dem Secondhand-Kaufhaus werden Möbel, Kleidung und Haushaltswaren zu günstigen Preise angeboten, so dass auch Menschen mit wenig Geld dort einkaufen können.
Die Fotos werden bis Ende Dezember im Fairkauf, Carl-Reuther-Straße 2, ausgestellt. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr.