Ehrenamtliche beim Abschiedsbesuch in den Räumen der Kinderbetreuung
Sie sind im Stand-by-Betrieb, das heißt, sie können wieder belegt werden, falls viele neue Flüchtlinge kommen. Aktuell besteht dort kein Bedarf mehr an ehrenamtlicher Hilfe.
Zu Hochzeiten hatten sich mehr als hundert Ehrenamtliche engagiert. Sie boten montags bis freitags täglich einen Deutschkurs und Kinderbetreuung an, organisierten die Kleiderkammer und ein Frauencafé, gingen mit den Flüchtlingen Fußballspielen und Joggen.
Einmal die Woche veranstaltete youngcaritas zusammen mit einer Schule einen Spielenachmittag. "Sie haben den Menschen beim Einleben geholfen, und Sie sind ihnen mit Respekt begegnet. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich", sagte Alexander Manz, Geschäftsführer des Gemeinschaftswerks Arbeit und Umwelt beim Helferfest. "Ein ganz großes Dankeschön."
Gemeinsam besuchten die anwesenden Ehrenamtlichen noch einmal ihre Wirkungsstätten und ließen die vergangenen Monate Revue passieren. Dabei fiel ein Satz immer wieder: "Es war eine tolle Zeit." "Es hat viel Spaß gemacht und war eine Bereicherung", sagt Claudia Dieing. Sie und ihre Töchter Thea und Clara gaben Sprachunterricht. Rund 40 Erwachsene und bis zu 30 Kinder nahmen daran teil. Eine der Töchter macht jetzt in der Landeserstaufnahmestelle weiter, gibt dort Deutschunterricht.
Theresa Wald spielte mit den Flüchtlingen in der Sporthalle Fußball. "Man konnte nie sagen, wie viele kommen, weil die Fluktuation so hoch war", erzählt sie. Aber es seien Freundschaften entstanden. Rund 30 Ehrenamtliche arbeiteten in der Kinderbetreuung mit, strichen sogar die Räume und richteten sie mit Spenden ein. Erst seien 50 Kindern mit ihren Müttern da gewesen, zum Schluss nur noch fünf Kinder, berichtet Dagmar Thome. "Es war sehr bereichernd. Wir haben viel von den Kindern gelernt." Die Gruppe der Ehrenamtlichen ist zusammengewachsen - "Wir waren eine tolle Truppe" - und sucht nun gemeinsam ein neues Betätigungsfeld.
"Ich war eigentlich täglich hier", erzählt Barbara Schreck, die in der Kleiderkammer mitgearbeitet hat. Am Anfang sei es sehr chaotisch gewesen. Später gab es drei Ausgabezeiten pro Woche, die übrige Zeit wurde sortiert. Die Kleiderkammer ist immer noch voll, die Ehrenamtlichen wollen sie bis Ende des Jahres ausräumen. "Wir müssen noch entscheiden, was mit den Kleiderspenden passiert." Auch Barbara Schreck berichtet, dass sowohl zu den Flüchtlingen als auch unter den Ehrenamtlichen Freundschaften entstanden seien.
Die Mitarbeitenden des Caritasverbands und des Gemeinschaftswerks Arbeit und Umwelt, die in den Hammonds Barracks für die Sozialberatung zuständig waren, behalten zunächst ihre Büros und wenden sich neuen Aufgaben zu. Dazu gehören interkulturelle Trainings für die Mitarbeiter der Security- und Betreiberfirmen, Informationsveranstaltungen für geflüchtete Frauen und Mädchen, Suchtberatung, Arbeit mit traumatisierten Menschen, Beratung von ankommenden Flüchtlingen am Hauptbahnhof Mannheim und Informationen zur Arbeitssuche.