Die erste Wohngruppe im Pflegebereich ist mit 15 Bewohnerinnen und Bewohner voll belegt, so dass Anfang Mai die zweite Gruppe aufgemacht wird. Zwei Ordensschwestern aus Indien, die dem Konvent der Bethany Sisters angehören, leben ebenfalls bereits im Haus und arbeiten in der Pflege mit.
Heimleiterin Simona Abel ist zufrieden: "Wir haben natürlich noch die eine oder andere Arbeit zu erledigen, aber es läuft sehr gut. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich bei uns wohl." Insgesamt bietet der Pflegebereich 45 Plätze in Einzelzimmern. Er ist nach dem Wohngruppenkonzept organisiert, das heißt, die Bewohnerinnen und Bewohner nehmen an der Alltagsgestaltung teil. Jede Wohngruppe verfügt über einen Gemeinschaftsbereich mit eigener Küche und zwei Wohnzimmer. In den oberen Etagen steht jeweils ein Gemeinschaftsbalkon zur Verfügung, im Erdgeschoss ist eine Terrasse mit direktem Zugang zum Garten angelegt. Die Gestaltung des Gartens ist in der Endphase: Der Rasen ist gesät, es wurden Sträucher gesetzt, und Kräuter in den Hochbeeten gepflanzt. Bänke und eine Wegbeleuchtung werden in Kürze installiert.
Schmuckstück des Neubaus ist die hauseigene Friedenskapelle, gestaltet von dem Glaskünstler Yvelle Gabriel. Hinter dem Altar leuchtet ein farbenprächtiges Fenster mit Marienfigur, während links davon im Seitenfenster das Vaterunser erstrahlt. Ein weiterer Blickfang ist das geometrische Bodenornament. Er habe einen inneren sakralen Herzraum für die Menschen, die im Haus leben und arbeiten, schaffen wollen, erläutert der Künstler. "Das seitliche ,Amen-Fenster‘ transformiert für mich sinnbildlich das Vaterunser in das göttliche Licht hinein, während das große leuchtende Marienfenster tröstend und ruhend den Kapellenraum mit all seinen Besuchern umschließt."
Altar, Ambo und Tabernakel aus Eichenholz wurden von der Amend Holzdesignmanufaktur aus Eschelbronn geschaffen. "Der Raum lebt von den Schwüngen der Wand und des Bodenornaments. Diese Bewegung haben wir auf den Altar, den Ambo und den Tabernakel übertragen und das Holz nach den vorgegebenen Formen modelliert", erläutert Inhaber Joachim Amend. Das massive Eichenholz stammt aus nachhaltiger Waldwirtschaft in der Region. Yvelle Gabriel und Joachim Amend haben bereits im Caritas-Zentrum St. Franziskus auf dem Waldhof zusammengearbeitet und die dortige Kapelle zum Sonnengesang gestaltet.
Die Friedenskapelle grenzt direkt an den Gemeinschaftsraum, der auch als Cafeteria genutzt wird. Mit zwei beweglichen Innenwänden kann sie abgetrennt oder zu einem großen Veranstaltungs- bzw. Andachtsraum vergrößert werden - je nach Bedarf. In der Kapelle werden bereits Gottesdienste gefeiert: Jeden Mittwoch findet dort der Werktagsgottesdienst der Pfarrei Guter Hirte statt, den sowohl Menschen aus dem Haus als auch aus dem Stadtteil besuchen.
Das Caritas-Zentrum Guter Hirte kann am Samstag, 4. Mai, im Rahmen des Stadtteilfestes "Schönau feiert" besichtigt werden. Von 10 bis 18 Uhr werden in der Cafeteria Kaffee und Kuchen angeboten. Um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr finden Führungen durch das Haus statt. Alle interessierten Menschen aus dem Stadtteil sind dazu herzlich eingeladen.
Hintergrund: Das Caritas-Zentrum Guter Hirte wurde auf einem 5.500 Quadratmeter großen Grundstück am Gryphiusweg / Ecke Karlsberger Weg gebaut. Der Spatenstich fand im Mai 2017 statt. Die zwei miteinander verbundenen Baukörper beherbergen barrierefreie Wohnungen und ein Pflegeheim. 17 Wohnungen wurden vermietet, in eine weitere wird eine Wohngemeinschaft von Menschen mit Behinderungen einziehen. Die Ergotherapiepraxis Fischer & Simon eröffnet eine Dependance im Erdgeschoss.
Das Gebäude ist hochwertig gedämmt und ist somit besonders energiesparend. Auf den begrünten Dächern wurden Photovoltaikanlagen installiert. Der Caritasverband Mannheim hat 11,6 Millionen Euro in den Neubau investiert. Die offizielle Einweihung ist für den 8. November 2019 mit Weihbischof Peter Birkhofer geplant.