Die Delegation aus Mannheim bestand aus Madlen Steger von der Tagesstätte für Wohnungslose, Lucian Botez von der Bahnhofsmission, Ehrenamtskoordinator Martin Kohl und Abteilungsleiterin Stefanie Paul, die den Austausch seit vielen Jahren organisiert. Während ihres Aufenthalts in Warschau besuchten sie ein Hospiz, zwei Pflegeheime, mehrere Einrichtungen und Dienste für Obdachlose, und sie begleiteten eine Streetworkerin. Das Programm bot der Gruppe aus Mannheim Einblicke in die Vielfalt der sozialen Arbeit, die vor Ort geleistet wird.
"Der Austausch war sehr bereichernd. Am meisten beeindruckt haben mich die vielen verschiedenen Angebote für Wohnungslose in Warschau - es gibt für jeden die passende Hilfe", sagt Martin Kohl. "Und verglichen mit Mannheim haben Obdachlose dort mehr Möglichkeiten zu duschen und sich zu waschen."
Von den Einrichtungen für Obdachlose, die die Caritas betreibt, besichtigte die Delegation zwei Heime mit Schlaf- und Essensmöglichkeiten sowie Beratung und ein Beschäftigungsprojekt, das Catering anbietet. Darüber hinaus lernte sie Angebote für diese Zielgruppe von anderen Organisationen kennen, mit denen die Caritas zusammenarbeitet: aufsuchende medizinische Hilfe mit einem Rettungswagen, eine Klinik, ein Krankenpflegeheim und betreutes Wohnen für junge Obdachlose bis 25 Jahre.
"Es war inspirierend zu sehen, wie die Mitarbeiter nicht nur Unterstützung leisten, sondern auch eine Atmosphäre der Wärme und Geborgenheit schaffen", sagt Lucian Botez. Die Professionalität und gleichzeitig die Menschlichkeit haben mich tief berührt."
Für den Mannheimer Verband ist der Austausch mit der Caritas in Warschau eine Möglichkeit, voneinander zu lernen und ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln. Gefördert wird die Kooperation durch das EU-Programm Erasmus. "Einen realen Arbeitsalltag in einem anderen Land zu erleben, eröffnet einen anderen Zugang zur dortigen Kultur als es im Urlaub möglich ist. Auch die Bedeutung von Europa, insbesondere als Wertegemeinschaft, wird allen Teilnehmenden einmal mehr bewusst", sagt Stefanie Paul. "Damit trägt die Kooperation dazu bei, den europäischen Gedanken zu stärken und für ein starkes, offenes und menschliches Europa zu werben, das auch in Krisenzeiten für Frieden und Versöhnung steht."